Das Kapitel bietet einen selektiven Überblick über elektrophysiologische Befunde im Zusammenhang mit der gesunden Produktion von Einzelwörtern. Elektrophysiologische Untersuchungen haben zu unserem Verständnis von Wortproduktionsprozessen beigetragen, indem sie eine Momentaufnahme dessen liefern, was im Gehirn auf der Subsekunden-Skala passiert, und stellen so eine wichtige Ergänzung zu Verhaltensstudien dar. Die besprochene Literatur veranschaulicht die Fragen, die Forscher im Bereich der Sprachproduktion von den Anfängen bis in die jüngste Zeit mit Hilfe der Elektrophysiologie zu beantworten versucht haben. Um ein möglichst umfassendes Bild zu zeichnen, berichten Borges und Piai über die Ergebnisse verschiedener Analysemethoden (z. B. ereigniskorrelierte Antworten und neuronale Oszillationen) und Aufzeichnungstechniken (z. B. intrakranielle und Kopfhaut-Elektroenzephalographie und Magnetoenzephalographie). Darüber hinaus werden einige Befunde zur Mehrwortproduktion und zur Sprachproduktion von Personen mit Hirnschädigung vorgestellt und der Leser auf weitere Literaturquellen zu diesen Themen verwiesen. Das Kapitel zeigt eine sich abzeichnende Konvergenz der Ergebnisse und endet mit einigen Überlegungen zu den Herausforderungen und dem Wert der Untersuchung der Elektrophysiologie der Sprachproduktion.
Hartsuiker, Robert und Strijkers, Kristof: Language Production (New York, Routledge: 2023)